Hallo Ihr Lieben!
Wir haben Euch ja bereits im alten Jahr angekündigt, dass wir eine neue Idee für Euch haben, die wir Euch heute das erste Mal zeigen möchten und wir hoffen dass sie Euch auch gefällt. Und zwar möchten wir Euch jeden Monat eine tolle Frau und Mutter vorstellen, der wir einige Fragen rund um das Thema Familie, Kinder und Stil unter dem Motto „du bist einzigartig“ stellen möchten. Es sind Frauen wie Ihr und wir, die etwas Einzigartiges leisten, indem sie den normalen Familienalltagswahnsinn meistern. Deren Leben sich durch Kinder verändert hat und die uns einen kleinen Blick hinter die Kulisse gewähren. Es sollen nicht nur Glücksmomente dargestellt werden, sondern es soll auch ein ehrlicher Einblick in die Höhen und Tiefen von Müttern sein, menschlich und echt ohne Fassade.
Diese Serie soll immer wieder aufbauen und Euch zeigen, dass Ihr mit Euren Gedanken, Träumen, Glücksgefühlen, Wünschen und Sorgen ganz und gar nicht alleine seid. Auch uns beiden geht es so, dass uns das Herz beim Mama sein immer wieder aufgeht und trotz vieler Tiefen ein wunderbarer Höhenflug sein kann.
Wir freuen uns heute ganz besonders, dass wir mit einer Frau anfangen dürfen, die wir Ende letzten Jahres kennen lernen durften und die wir beide wirklich überaus sympathisch, herzlich und einfach rundum klasse finden und die grosse Erfolge mit ihrem wunderschönen Blog titatoni hat. Liebe Renate, vielen lieben Dank, dass wir unsere „du bist einzigartig“ Reihe mit Dir starten dürfen!
Viel Spass beim Lesen unseres ersten Interviews und bis bald
rosa & limone
Rosa & limone’s Interviewreihe „Du bist einzigartig“
Name: Renate Bretzke
Blog: www.titatoni.de
Beruf: Sportwissenschaftlerin
Anzahl und Alter der Kinder: Zwei Bagaluten, drei und sechs Jahre alt, Mädchen und Junge
Wie sah Dein Leben vor Deinen Kindern aus?
Vor den Kindern war ich beruflich sehr eingespannt und eigentlich waren Kindern in der damaligen Lebensplanung überhaupt nicht angedacht, geschweige denn geplant. Da ich in der Sportbranche gearbeitet habe, war ich zumeist zu den Zeiten tätig, wenn andere Menschen Freizeit haben, also ziemlich familienunfreundlich.
Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute?
Mein Leben hat sich tatsächlich um 180° gewendet. Was für mich früher unvorstellbar gewesen wäre, ist nun eine von Herzen geliebte Wirklichkeit: Ich verbringe viel Zeit zu Hause mit meinen Kindern, habe das Gefühl, im ständigen Chaos und in einem privaten Irrenhaus zu leben und bin trotzdem glücklich. Mein eigener kleiner Onlineshop und der Blog sind zu einem festen Teil meines Lebens geworden, während der sportliche Part (zumindest der berufliche) stark abgenommen hat. Was ich allerdings wirklich vermisse, ist am Wochenende mal so richtig richtig richtig lange auszuschlafen. Ich hoffe, das kommt irgendwann wieder auf mich zu, aber im Moment werde ich von der Mannschaft um 6:00 Uhr aus den Federn geworfen.
Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert seit Du Kinder hast?
Stil ist für mich vor allem eine Frage der Individualität. Natürlich spielen auch Komponenten wie Zeitgeist und Mode eine Rolle, aber wesentlich sind doch immer die Fragen: „Was passt WIRKLICH zu mir, was gefällt mir und unterstreicht meine Persönlichkeit?“ Und das bezieht sich nicht nur auf reine Modefragen, sondern natürlich auch auf die Einrichtung und Co.
Selbstverständlich ändert sich der Stil, wenn Kinder ins Leben trudeln – wer hätte gedacht, dass ich jemals einen selbstgebauten Kaufmannsladen mitten im Wohnzimmer stehen haben werde und es auch noch toll finde?! Insgesamt ist mein Stil wesentlich lässiger, improvisierter und ein Stück weit praktischer geworden. Möbel müssen schnell zu Höhlen umfunktioniert werden können und Absätze an Schuhen müssen so hoch bzw. so flach sein, dass ich noch mit dem Fahrradtempo einer Dreijährigen mithalten kann.
Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?
Ein ganz normaler 08/15 Tag? Aufstehen, die übliche Morgenroutine wie Anziehen, Frühstücken, Zähne putzen und dann geht es ab zum Kindergarten und Schule. Wenn ich nicht auswärts arbeite, versuche ich daheim zuerst, das häusliche Chaos zu begrenzen und widme mich dann der Arbeit: Bestellungen bearbeiten, Mails beantworten, nähen, die Post wegbringen, etc.
Zwischendurch kümmere ich mich um den Blog und wenn noch etwas Zeit ist, versuche ich mich sportlich zu betätigen. Dann fix das Essen vorbereiten und die Bagaluten wieder ins Nest holen. Mittagessen, kurzes Ausruhen, und es folgen die „geliebten“ Hausaufgaben. Meistens haben wir am Nachmittag Spielbesuch hier oder es geht zu den „Verpflichtungen“ Ballett und Judo. Gegen 18:00 Uhr gibt es Abendbrot und dann fängt auch schon das Abendritual an: Sandmännchen schauen, waschen & Zähne putzen, Buch anschauen, und kuscheln.
Ich versuche Abends noch gerne, liegengebliebene Arbeit nachzuholen. Gelingt mir aber nicht immer – ich gehöre zu der Fraktion, die auch gerne beim Tatort schon VOR dem Mord einschläft.
Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?
Ich hatte das Glück auf einem Bauernhof groß werden zu dürfen – das hatte schon etwas von Bullerbü. Und obwohl meine Eltern sehr konservativ waren (und sind), haben sie mir immer große Freiheiten gelassen und mich immer unterstützt.
Was ist Dir wichtig Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?
Ich wünsche mir – wie wohl jede Mutter – selbstbewusste Kinder, die für ihre Rechte einstehen und (später einmal) eigenständig und erhobenen Hauptes durchs Leben gehen. Daher versuche ich meinen Kindern immer beizubringen, dass jeder Mensch wertvoll ist und seine eigenen, individuellen Talente und Bedürfnisse besitzt. Außerdem möchte ich Werte wie Teamplay, Kooperationsbereitschaft, Anstand und gutes Benehmen vermitteln und hoffe, dass sich das auch irgendwo in den kleinen Köpfen manifestiert.
Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spaß machen?
Am Meisten gefallen mir die vielen kleinen Alltagsgeschichten, putzige Situationen oder drollige Welterklärungen der Bagaluten. Und natürlich alles, was mit Action zu tun hat: Ausflüge, im Sommer Wasserbahnen und im Winter Eisbahnen bauen, Schatzsuchen am Strand, auf Bäume klettern, und, und, und…
Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spaß? Und warum?
Am Schlimmsten finde ich den morgendlichen Stress – bis alle gestriegelt, angezogen und abmarschbereit an der Tür stehen, hängen meine Nerven schon am seiden Faden. Nie hätte ich mir so was zu Nicht-Mutterzeiten vorstellen können. Ich dachte immer, die Mütter geben ihre Kinder ganz relaxed in der Kita ab und verwirklichen sich selber dann im Job. Ganz easy. *hüstel*
Ein Tipp von Dir, tolles Spiel, tolles Buch, tolle Kinderklamotten…?
Oh, das ist schwer – es gibt so viele unglaublich tolle Sachen für Kinder!
Ich liebe beispielsweise die Schuhe von Bisgaard, tolle Kinderklamotten gibt’s bei Boden (leider nicht ganz günstig), für Mädchen finde ich Noa Noa ganz toll. Unglücklicherweise haben beide Kinder schon Ihren eigenen Geschmack und lassen sich nicht mehr problemlos in die Sachen stecken, die die Mama toll findet…
Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?
Natürlich mein Mann, der aber leider beruflich sehr stark eingespannt ist und eher am Wochenende Zeit mit den Kindern verbringt. Ansonsten bin ich eine One-Woman-Show. *lach*
Was macht Dich glücklich und was traurig?
Glücklich bin ich eigentlich, wenn alles ohne Zwischenfälle rund läuft. Ich bin froh und dankbar, dass wir gesund sind und einen ausgefüllten Alltag haben. Es ist die Summe, der vielen Kleinigkeiten, die mich glücklich macht.
Traurig werde ich wohl wie alle Menschen bei unvorhersehbaren Ereignissen wie großen Verlusten und Krankheiten. Aber manchmal wirft mich auch schon eine Lappalie aus der Bahn, z.B. wenn die Vorfreude auf etwas groß war und dann enttäuscht wird – da bin ich wohl noch ein Stück weit Kind.
Liebe Renate, vielen lieben Dank für das tolle Interview mit Dir, es war uns eine grosse Freude und Ehre!!!!