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Du bist einzigartig mit Laura von Heute ist Musik

Hallo Ihr Lieben!

In den meisten Bundesländern hat bereits wieder die Schule angefangen. Wir genießen noch unsere letzte Sommerferienwoche und tanken ganz bewusst viel Energie für den baldigen Alltag. Wir haben heute endlich einmal wieder ein Interview mit einer lieben Bloggerkollegin für Euch, die sogar aus Stuttgart kommt, nämlich Laura von dem Blog Heute ist Musik, die auf ihrem Familien-Blogazine über ihr Leben als Dreifachmama von Jimmy (*2011), Luise (*2013) und dem frisch geborenen Oskar (*2016) erzählt. Laura ist Journalistin und leidenschaftliche Bloggerin, meist am Rande des Nervenzusammenbruchs und immer mit einem Zukowski-Ohrwurm im Gehörgang. Wir freuen uns, dass Laura bei unserer Interviewreihe mitgemacht hat:

 

heute ist Musik Laura

Name: Laura

Blog/Website: www.heuteistmusik.de

Beruf: Journalistin und Texterin

Anzahl und Alter der Kinder: Junge (5 Jahre), Mädchen (3 Jahre), Junge (0 Jahre)

 

 

Wie sah Dein Leben vor Deinen Kindern aus?

Es war ruhiger, entspannter, genussvoller, gemütlicher, kultureller, ausgeschlafener und viel weniger schön als jetzt.

 

Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute?

Ich vermisse die Zeit für mich alleine. Joggen gehen, stundenlang lesen, bei Regen drinnen bleiben dürfen und am Wochenende ausgehen. In einer Bar ein oder zwei Gläschen trinken, ohne daran zu denken, dass morgens 6:30 Uhr ein Menschlein an meinem Bett steht, um mich aufzuwecken.

 

Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert seit Du Kinder hast?

Ein guter Kleidungsstil ist mir sehr, sehr wichtig. Leider bin ich nicht besonders stylisch, sodass mir ein fesches Äußeres nicht immer gelingt. Ich glaube aber, in den letzten Jahren meinen eigenen Stil gefunden zu haben: hochwertige, lässige Oberteile, Seidenschal, Jeans, Turnschuhe und schicke Jacke. Wie so manche Mutter kommen Schuhe mit Absatz nur alle Schaltjahre zum Einsatz. Und die Farbe Weiß ist mit Kindern, die Beerenfrüchte und Schokoeis lieben, tabu.

 

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Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?

Bis vor kurzem habe ich bis Mittags als freie Texterin gearbeitet. Jetzt bin ich ein Jahr in Elternzeit und kümmere mich um unseren Mini. Das Schreiben kann ich aber nicht lassen und blogge, wenn das Baby schläft. Dann erledige ich den Haushalt sowie gigantische Wäscheberge, hole die Großen ab und gehe mit ihnen auf den Spielplatz. Abends bin ich platt wie eine Flunder und drücke dem Mann zur Begrüßung neben einem Küsschen sofort das Baby aufs Auge.

 

Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?

Meine Eltern, meine Schwester, mein Mann und meine Freundinnen. Und eine sehr schöne Kindheit, da bin ich wirklich ein absoluter Glückspilz. Aber am meisten prägen mich meine Kinder: durch sie möchte ich ein besserer Mensch werden und reflektiere dadurch sehr viel, was ich sage und tue. Leider bin ich damit nicht immer zufrieden…

 

Was ist Dir wichtig, Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?

Ganz viel Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen, aber auch gegenüber sich selbst. Sich so annehmen zu können, wie man ist, und auf die eigene Stärke zu vertrauen. Und wenn was schief geht, bin ich immer da!

 

Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spass machen?

Unternehmungen aller Art: Kinderfeste, Picknicks, Fahrradtouren, Ausflüge, Zoo- und Theaterbesuche. Und natürlich unsere Urlaube im Allgäu mit Wanderungen, Sommerrodelbahn und Kühe melken.

 

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Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spass? Und warum?

Ich bin nicht so gut darin, mit ihnen drinnen zu spielen und beneide meinen Mann und meine Schwester um deren Phantasie. Sie bauen mit den Kindern gigantische Legotürme und Pferdeställe und gehen dabei ganz wundervoll auf die Ideen der Kinder ein. Das kann ich nicht so gut.

 

Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?

Meine Eltern kommen einmal die Woche vorbei. Und ich habe hier im Ort ganz zauberhafte Mütterfreundinnen, auf die ich mich verlassen kann. Sie nehmen meine beiden Großen mit zum Turnen, sodass ich Zeit für das Baby habe.

 

Was macht Dich glücklich und was traurig?

Traurig macht mich der Blick in die Nachrichten am Abend. Vor allem seitdem ich Kinder habe, kann ich das Leid von anderen Menschen, zum Beispiel das der vielen Kriegsflüchtlinge, noch schwerer ertragen.

Glücklich macht mich die Zeit mit meiner Familie. Mein Mann hatte jetzt sieben Wochen frei, und wir waren ganz viel zu fünft zusammen. Besser geht es nicht!

 

 

Danke liebe Laura für Dein schönes Interview. Wir freuen uns Dich bald mal auf ein Cafe-Schwätzchen zu treffen!

Falls Ihr weitere „einzigartige“ Mamis sucht, schaut doch mal hier vorbei…

 

 

Du bist einzigartig mit Janine von mamour

Hallo Ihr Lieben!

Heute dürfen wir Euch Janine vorstellen, die vor Kurzem gemeinsam mit ihrem Mann Alexander mamour.de gestartet hat – ein Online-Magazin und -Buchportal für junge Mütter und Väter. Hier findet Ihr alles rund um das Thema Baby und Kind und wenn Ihr auf der Suche nach einem besonderen Buch seid, werdet Ihr dort sicherlich fündig. Denn natürlich gibt es unglaublich viel Literatur zu Kinderwunsch, Schwangerschaft, Erziehung etc. – aber die Auswahl fällt oft schwer. In Beiträgen, Bücherlisten und Rezensionen können sich junge Eltern informieren und passende Bücher finden. Ob die schönsten Bücher für Geschwisterkinder, Tipps zum trocken werden, tolle Bilderbücher… dies und vieles mehr findet Ihr auf mamour. Wir finden das Portal wirklich sehr gut und wünschen den beiden natürlich viel Erfolg bei ihrem Start-Up Portal und natürlich auch für die kommende, spannende Zeit mit baldigem Familiennachwuchs.

Janine war so lieb und hat sich für uns Zeit genommen und ein paar Fragen beantwortet:

 

 

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Name: Janine Plitsch

Blog: mamour – Online-Magazin für junge Eltern

Beruf: selbstständig, gelernte Buchhändlerin

Anzahl und Alter der Kinder: Tochter (18 Monate), zweite Tochter kommt im Mai 2016

 

Wie sah Dein Leben vor Deinen Kindern aus?

Ich habe zehn Jahre im Einkauf für eine große Buchhandelskette gearbeitet, habe mit Verlagen verhandelt und entschieden, welche Bücher eingekauft werden, also das Sortiment gestaltet. In meiner Freizeit habe ich viel mit Freunden unternommen, bin gereist, war ständig unterwegs, hab das Leben in vollen Zügen genossen. Vor allem habe ich sehr viel gelesen, teilweise bis spät in die Nacht hinein, selbst wenn ich dann am nächsten Tag mit kleinen Äuglein zur Arbeit kriechen musste ☺.

 

Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute?

Mama zu werden krempelt das komplette Leben um, das hört man immer wieder. Natürlich stimmt das, aber irgendwie auch nicht – man bleibt der gleiche Mensch, nur die Prioritäten verschieben sich. Wie viele andere Frauen, die vorher sehr unabhängig und freiheitsliebend waren, habe auch ich mich erst daran gewöhnen müssen, dass es plötzlich ein Wesen gibt, das so vollkommen abhängig von mir ist und meinen Tagesablauf bestimmt. Aber man findet schnell in die neue Rolle rein, und mein Mann und ich versuchen, ein gesundes Mittelmaß zu finden: neben der Zeit, in der unsere Tochter der absolute Mittelpunkt ist, auch bewusst Zeit als Paar zu verbringen und uns Auszeiten zu nehmen. Dadurch vermisse ich nicht viel – wenn überhaupt fehlt mir, dass man mit Kind nicht mehr ganz so spontan sein kann.

Eine große Veränderung gab es beruflich, denn während der Elternzeit habe ich beschlossen, nicht in meinen Job zurückzukehren und mich selbstständig zu machen. In der Schwangerschaft und in der ersten Zeit mit Baby habe ich gemerkt, wie unglaublich viel Literatur es zu Kinderwunsch, Schwangerschaft, Erziehung etc. gibt – und wie schwer die Auswahl z.B. bei Amazon fällt. Im Dezember 2015 sind wir deshalb mit mamour online gegangen – auf der Plattform wollen wir mit Expertentipps, Bücherlisten und Rezensionen junge Eltern informieren und ihnen bei der Auswahl passender Literatur helfen.

 

Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert seit Du Kinder hast? 

Stil ist etwas sehr Persönliches und bei mir launen- und tagesformabhängig. Die Art der Kleidung wirkt sich auch stark auf meine Stimmung und mein Selbstgefühl aus: Wenn ich morgens mal nicht so gut gelaunt bin und mich dann bewusst schick anziehe, fühle ich mich sofort besser. Ich kleide mich aber genauso gerne sportlich.

In der ersten Zeit als Mama habe ich mich vor allem praktisch angezogen – mein T-Shirt musste sich gut zum Stillen eignen und auch mal dreckig werden dürfen (meine Tochter war ein absolutes Spuck-Baby). Da ich schnell wieder schwanger geworden bin, habe ich nicht wirklich zu meinem vorigen Stil zurückgefunden, obwohl ich nach der Geburt schnell meine alte Figur wiederhatte. Ich mag meine Umstandsmode, betone gerne meinen Babybauch – ich empfinde das Schwangersein als eine wunderschöne Zeit (und freue mich natürlich trotzdem auch wieder auf meine anderen Klamotten, aber die werde ich ja noch lange genug tragen können . . . ☺).

 

Janine-mit-Babybauch

 

Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?

Mein Wecker klingelt morgens um sieben Uhr. Ich mache mich schnell fertig und wecke dann unsere Tochter, ziehe sie an und mache ihr ein Fläschchen Milch, das sie trinkt, während ich ihr Frühstück für den Kindergarten vorbereite. Um kurz vor acht bringe ich sie zum Kindergarten, der glücklicherweise fußläufig ist. Zu Hause setze ich mich dann vor meinen Laptop und arbeite den Vormittag über an mamour. Um halb eins hole ich unsere Tochter wieder vom Kindergarten ab. Sie hält dann noch eine Stunde Mittagsschlaf, die ich nochmal zum Arbeiten nutze. Der Nachmittag gehört dann ganz uns beiden, wir gehen spazieren, einkaufen, zum Kinderturnen oder treffen uns mit anderen Mamas und ihren Kindern. Um 19 Uhr essen wir zu dritt, anschließend spielt mein Mann noch mit der Kleinen und bringt sie dann ins Bett. Ab halb neun beginnt für meinen Mann und mich der (meist) entspannte Teil des Abends.

 

Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?

Definitiv meine Eltern und die restliche Familie. Ich hatte eine sehr glückliche Kindheit und hab mich in der Familie sehr geborgen gefühlt. Meine Eltern haben meine Schwester und mich zu selbstständigen und unabhängigen Menschen erzogen – das hat mir große Kraft gegeben, auch mal nicht so schöne Zeiten und Schwierigkeiten, die sich einem in den Weg stellen, zu überstehen und mit Selbstbewusstsein zu bewältigen.

 

Was ist Dir wichtig Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?

Empathie, Respekt und Toleranz gegenüber allen, auch andersdenkenden Menschen, Großzügigkeit, Offenheit – und vor allem ein gesundes Selbstbewusstsein.

 

Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spaß machen?

Ich mache am liebsten Quatsch/Blödsinn mit meiner Tochter, wir kitzeln uns gegenseitig und lachen viel. Ich finde es toll, dass meine Tochter schon mit ihren 18 Monaten Humor zeigt. Außerdem unternehmen wir viel und verbringen viel Zeit draußen. Ich spiele aber auch gerne Duplo mit ihr oder lese ein Buch (auch zehn Mal hintereinander). Und ich kuschle sehr gerne mit ihr, was leider nicht so oft vorkommt, da sie nicht so der Kuschel-Typ ist – nur wenn sie müde oder krank ist oder ihr etwas unheimlich ist (eine neue Situation, fremde Leute) wird sie anhänglich, und diese Momente koste ich dann aus ;-).

 

Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spaß? Und warum?

Sie antreiben müssen, wenn wir es eilig haben. Nach dem Baden ihre Haare abduschen müssen, weil sie das so schlimm findet, es aber leider sein muss. Bis jetzt sind es noch Kleinigkeiten… ich hab aber mit den älteren Kindern meiner Schwester (sie hat vier, die beiden älteren sind jetzt 5 und 7) gemerkt, dass ich nicht so der Rollenspiel-Typ bin: Mir macht es keinen Spaß, z. B. mit meinem Neffen und seinen Autos „Kämpfe“ ausfechten zu müssen oder mit meiner Nichte und ihren Filly-Pferden Geschichten auszuleben. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird mir das aber mit meinen Kindern noch bevorstehen.

 

Ein Tipp von Dir, tolles Spiel, tolles Buch, tolle Kinderklamotten…?

Da unsere Tochter auf beiden Familienseiten das vierte Enkelkind ist, gibt es so viele Kinderklamotten, dass ich bis auf 1-2 Sachen, denen ich nicht widerstehen konnte, bis jetzt selber nichts gekauft habe – ich denke nicht, dass mir da was entgeht, denn wenn ich sehe, in welchen Kaufrausch andere Eltern geraten… Wir haben aber auch das Glück, dass unsere Schwestern einen guten Kinderklamottengeschmack haben. 😉

Unsere Tochter spielt gerne Duplo, für Gesellschaftsspiele (ich spiele gerne!) ist sie noch zu klein, aber ich freue mich darauf. Genauso wie ich mich darauf freue, ihr längere Geschichten vorzulesen. Mein Vater hat uns damals über Tage und Wochen hinweg aus Büchern wie der „Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson vorgelesen, das gehört zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen, und das möchte ich mit meinen Kindern auch machen. Was Bücher angeht sind wir noch in der Fühlbuch- und Pappbilderbuchphase ☺.

 

Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?

Mein Mann ist wie ich selbstständig tätig und arbeitet viel von zuhause aus. Er ist ein sehr begeisterter und engagierter Vater – ich würde daher nicht von Unterstützen sprechen, denn das impliziert, dass die vorrangige Verantwortung und „Arbeit“ bei mir liegt, wir erziehen gemeinsam. Klar kümmere ich mich vorrangig um unsere Tochter, aber er ist stets präsent.

Ende letzten Jahres sind wir in die direkte Nachbarschaft zu meiner Schwester mit ihrer Familie gezogen, und auch meine Mutter wohnt nicht weit entfernt, so dass ich Unterstützung habe, wenn ich sie benötige.

 

Janine-von-mamour

 

Was macht Dich glücklich und was traurig?

Familienzeit macht mich glücklich, gemeinsame Urlaube oder Ausflüge, Zeit mit Freunden. Und dann auch immer wieder ein gutes Buch! Ich bin ein durchweg positiver Mensch und kann mich auch über Kleinigkeiten tierisch freuen, was meinen Mann immer wieder zum Schmunzeln bringt.

Traurig und wütend macht mich Ungerechtigkeit in jeglicher Form – da kann ich auch mal richtig ausfallend werden.

 

Danke liebe Janine für das schöne Interview!!!!! Weitere Interviews toller Frauen und Mütter findet Ihr hier.

 

 

Du bist einzigartig mit Tanja von SCHWABEN-MOM

Hallo Ihr Lieben!

Es gibt sehr viele Mama- und Familienblogs im Raum Berlin und Hamburg, aber nur recht wenige im Raum Stuttgart. Einer von Ihnen ist der Blog SCHWABEN-MOM aus Stuttgart, der von Tanja Reiners gegründet wurde. Die Verlagskauffrau und Betriebswirtin stammt aus Hannover und lebt, als zugereiste SCHWABEN-MOM, mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Stuttgart. Ihr haben wir bereits vor einiger Zeit ein Interview gegeben. Wenn Ihr es nachlesen möchtet, findet Ihr es hier.

SCHWABEN-MOM ist eine Plattform für moderne Mütter in Stuttgart & Region, die etwas erleben möchten, sich weiter entwickeln und das Leben in vollen Zügen genießen möchten – mit Kindern und ohne Kinder. Schaut dort einmal vorbei, es lohnt sich!

Wir freuen uns, dass Tanja bei unserer Interviewreihe mitgemacht hat und bedanken uns für die persönlichen Antworten:

 

Tanja-Reiners-Schwabenmom

Name: Tanja Reiners

Blog: Mama-Blog SCHWABEN-MOM

Beruf: Leiterin Corporate Publishing in einer Agentur (Yaez) für Kinder- und Jugendmedien

Anzahl und Alter der Kinder: 2 (6 und 10 Jahre)

Copyright Fotohaus Kerstin Sänger

 

Wie sah Dein Leben vor Deinen Kindern aus?

Ganz anders: viel Arbeit, viel Sport, viele Kinoabende, viel Zeit für mich.

 

Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute?

Alles hat sich verändert. Das Leben ist lauter, bunter, anstrengender und schöner geworden. Manchmal vermisse ich ein bisschen mehr Zeit für mich, aber das kommt langsam wieder.

 

Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert seit Du Kinder hast?

Stil ist das, womit man sich wohlfühlt. Etwas, das die eigene Persönlichkeit unterstreicht und authentisch macht. Der Stil ändert sich aber mit jeder Lebensphase und mit dem Älterwerden. Und ich bin da immer auf der Suche. Aber wichtiger ist mir vor allem, dass ich mich in meiner Haut wohlfühle als in irgendeiner Klammotte.

 

Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?

Auf den letzten Drücker aufstehen, gemeinsam frühstücken und dann brechen alle auf – zur Schule und zur Arbeit. Ich bin jeden Mittag zum Essen wieder zurück, auch wenn das sehr sportlich ist, ist mir das sehr wichtig. Wenn die Kinder aus der Schule zurück kommen, haben sie so viel zu erzählen. Es ist auch ihnen wichtig, dass jemand da ist und ihnen zuhört. Nach dem Essen gibt es eine Ruhephase, danach machen wir Hausaufgaben. Und dann gehen die Nachmittagstermine bei den Kindern los, oder die Verabredungen. Aber wir sind nicht jeden Tag verplant – wir sind alle gerne Zuhause und haben auch öfter gar nichts vor.

 

Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?

Vieles. Meine Eltern, meine Heimat (der Norden), mein Leistungssport in der Kindheit. Ich komme aus Norddeutschland und man spürt erst, wenn man eine längere Zeit weg ist, wie sehr uns unsere Heimat prägt. Ich fühle mich hier in Stuttgart sehr wohl, aber ich vermisse das raue Wetter, die vielen Badeseen, die Fahrradwege in der Stadt, die weiten Felder und Wiesen und die direkte Art der Norddeutschen.

Auch meine Eltern haben mich sehr geprägt. Sie waren damals noch sehr junge Eltern und wir wurden recht frei erzogen. Sie haben uns auch mehr zugetraut, als wir unseren Kindern heute. Dadurch waren wir schon viel früher selbstständig.

Ich habe meine ganze Kindheit und Jugend in der Turnhalle verbracht. Ich habe Rhythmische Sportgymnastik gemacht und jeden Tag im Bundesleistungszentrum in Hannover trainiert. Dadurch habe ich Disziplin gelernt, dass man immer an sich arbeiten muss und dass man auch mal über seine Schmerzgrenze gehen kann. Ich glaube, dadurch habe ich heute eine recht hohe Frustrationstoleranz.

 

Was ist Dir wichtig Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?

Dass sie ihren eigenen Weg selber finden. Dass sie wissen, was ihnen gut tut und was nicht und ihrem Gefühl folgen – unabhängig von anderen. Dass sie sich ihre eigene Meinung bilden und Dinge kritisch hinterfragen. Und natürlich viel Liebe und eine starke Beziehung zu uns Eltern und viel Vertrauen. Dass wir immer im Kontakt bleiben, auch in schwierigeren Situationen. Aber das ist ja die Voraussetzung für alles andere.

 

Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spass machen?

Einfach das Zusammensein zu viert. Ich lese immer noch gerne vor, auch wenn meine Kinder jetzt schon selber lesen. Und wir reden sehr viel miteinander. Meine Kinder haben mittlerweile schon einen sehr coolen Humor entwickelt, der auch genau meiner ist. Wir können uns sehr gut zusammen schlapp lachen.

 

Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spass? Und warum?

Das sind meistens diese typischen Alltagsdinge die jeder kennt, wie Anziehen, Hausaufgaben, Aufräumen – die nerven alle in der Familie und bieten auch immer wieder Konfliktpotential. Aber auch das gehört ja einfach zum normalen Familienleben dazu.

 

Ein Tipp von Dir, tolles Spiel, tolles Buch, tolle Kinderklamotten…?

Früher haben wir alle die Dr. Brumm Bücher vom Thienemann Verlag geliebt und so oft gelesen bis wir sie auswendig konnten. Eines unserer Lieblingsbücher ist das ABC der Schadenfreude – sehr krasser Humor, aber sehr lustig. Und das Architekturbuch Treppe, Fenster, Klo für Kinder vom Moritz Verlag.

 

Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?

Mein Mann und ich sind ein gutes Team. Leider haben wir keine Großeltern vor Ort, dafür aber ein gutes Elternnetzwerk.

 

Was macht Dich glücklich und was traurig?

Es sind ja meistens die kleinen, leisen Momente, die einen glücklich machen. Im richtigen Moment, die richtige Musik im Auto hören, die Kinder auf der Rückbank, alle sind fröhlich und munter – das gibt mir eine tiefe Zufriedenheit. Wenn jemand aus der Familie traurig ist, bin ich auch traurig – da kann man sich emotional nicht abgrenzen, wenn man so eng zusammengehört.