Schlagwort-Archiv: Du bist einzigartig

Du bist einzigartig mit Janina von Kleinstyle

Hallo Ihr Lieben!

Es ist wieder soweit, wir dürfen Euch erneut eine einzigartige Frau und Mutter vorstellen, die bei unserer Interview-Reihe „Du bist einzigartig“ mitgemacht hat. Dieses Mal haben wir die Freude Janina zu interviewen, die einen wirklich tollen Blog mit Namen kleinstyle hat, der über alles Nützliche, Funkige und Stylische berichtet, mit denen Eltern im Alltag mit ihren Kindern umgeben sind! Schaut vorbei, es lohnt sich, auch wir beide sind regelmässige Leser von kleinstyle! Nun möchten wir Euch nicht länger auf die Folter spannen, los geht’s:

NameJanina Kraus
Beruf: Designerin
Anzahl und Alter Kinder: Ich habe 2 Kinder im Alter von 4 und 6 Jahren
Janina-Kraus-Portrait-kleinstyle

 

Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute?

Der Tagesablauf hat sich stark verändert und auch, dass man immer erst einmal an die Kinder und erst dann an sich selber denkt. Ich vermisse es doll, selbst bestimmt meine Zeit einteilen zu können. Beispielsweise einfach mal spontan eine Einladung am Abend annehmen können, ohne  großartige Planung, wer nimmt die Kinder, wann muss ich spätestens wieder zu Hause sein, damit ich morgen mit den Kindern nicht total durchhänge,…. Die Kleinigkeiten und Unbekümmertheit, die man früher halt  als selbstverständlich genommen hat…

 

Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert. seit Du Kinder hast?

Stil ist für mich ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, sei es nun modisch, beim Einrichtungsstil oder eben auch das Benehmen einer Person. Ich versuche meinem Stil so gut wie möglich treu zu bleiben. Dennoch muss ich meine Kinder und uns als Familie integrieren, so dass immer kleine Abweichungen nötig sind. Zum Glück habe ich aber bereits vor meinen Kindern lieber Sneaker als Pumps getragen und derzeit habe ich auch noch relativ gut Einfluss auf die Gestaltung der Kinderzimmer.. (Oh, da kommt schon wieder ein kleiner  ‚Angst- Anflug vor der Pubertät..!)

Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?

Ich bin immer die Erste wach und auf den Beinen (und das mir, die ich eher ein Morgenmuffel bin!) und bereite das Frühstück, Lunch-Box und Schulmappe und anschliessend die Kinder eins nach dem anderen für den Tag. Ihr Vater bringt sie zur Schule und Kindergarten und wir starten in den Arbeitstag. Am Nachmittag hole ich die Kinder ab, wir gehen gemeinsam mit unserm fünften Familienmitglied, unserem Bulldog, eine Runde raus und gestalten den Nachmittag, je nach dem was ansteht, mit Einkauf, Playdate oder auch mal zu Hause weiterarbeiten. Nach Möglichkeit essen wir als Familie gemeinsam zu Abend, was ich sehr wichtig finde, da dann alle wenigstens einmal am Tag zusammenkommen und man sich über den erlebten Tag austauschen kann. Wenn die Kinder dann im Bett sind steht oft noch ein wenig Haushalt auf dem Programm oder eben Relaxen in trauter Zweisamkeit!

 

Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?

Ich denke am meisten hat mich meine intakte Familie geprägt. Aufzuwachsen mit Eltern, die trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten, immer eine Einheit gebildet haben, gleichermassen gearbeitet und sich um uns Kinder gekümmert haben, uns gelehrt haben das gemeinsamer Spaß genauso dazu gehört, wie Streit und Unstimmigkeiten, solange sie besprochen und eine Lösung gesucht wird. Ausserdem beim Großwerden eine Schwester an der Seite zu haben, auf die ich zählen konnte und die mir immer sehr nah war.

Was ist Dir wichtig Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?

Ich möchte meinen Kindern mitgeben, das alles möglich ist! Manchmal benötigt es Mut und Nachfragen, Bitten um Hilfe oder eben ein erneuter Versuch. Aber wenn man das mit respektvollem Umgang miteinander und Aufmerksamkeit auf die kleinen (wichtigen) Dinge verbindet, wird auch aus einem (kleinen/schüchternen/teils hilflosen/…) Kind ein (glücklicher/erfolgreicher/mutiger/wissender/…) Erwachsener!
 

Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spass machen?

Besonders viel Spass macht es mir, wenn wir zusammen so richtig ausgelassen sein können. Aber ebenso, sehr ruhig, eng und vertraut über das Leben, die Welt, die Familie, die Freuden und den Schmerz reden.
 

Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spass? Und warum?

Zur Weißglut bringt mich, wenn sich die Kinder zanken, oder auch mit mir in Streit geraten. Dann werde ich laut und bin dann nicht nur unzufrieden mit den Kids, sondern auch mit mir selbst.
 

Ein Tipp von Dir, tolles Spiel, tolles Buch, tolle Kinderklamotten…?

Oha, da gibt es Unmengen! Das ist ja genau das, was ich versuche auf kleinstyle zusammenzutragen…
Aber die eigentlich tollen Sachen, sind die, die eine gewisse Selbstverständlichkeit haben. So finde ich Stifte und Papier immer noch die beste Alternative für unterwegs! Die daraus resultierenden Möglichkeiten sind unendlich und Kleinkinder, Schulkinder und selbst Erwachsene können sich damit beschäftigen.
Ein weiterer Tipp: Eine (Familien) Jahreskarte für den Zoo! Zwar Anfangs eine größere Summe, aber einmal investiert, geht man auch mal spontan, eventuell auch ’nur mal kurz‘ und kann Quality time mit der Familie verbringen.
 

Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?

Neben Kindergarten/ Schule natürlich mein Mann und immer auch mal die Großeltern, die oft mit einer ganz anderen Ruhe, an Alltagsdinge mit den Kindern zusammen, herangehen können.
 

Was macht Dich glücklich und was traurig?

Wirklich traurig macht mich das Bewusst machen der Tragödien, Schicksale, Ungerechtigkeiten und die Endlichkeit des Lebens an sich. Da reichen schon oft die täglichen Nachrichten, persönlich wird’s dann, wenn es jemand im engeren Kreis betrifft. Ich merke jedoch auch, das Traurigkeit oft eng gekoppelt ist mit Wut und das eine, das andere ganz schnell bedingen kann….

ABER: Glücklich macht es mich, wenn mein täglich Tun (für die Familie) gewürdigt wird. Ein ‚Ich liebe dich Mama!‘ ist reinster Balsam für die Seele. Abgesehen, dass ich dass natürlich nicht täglich zu hören bekomme, erfreue ich mich auch schon an den simplen Dingen wie Sonnenschein und Vogelgezwitscher. Ausserdem können Musik, Gemeinsamkeit und leckeres Essen auch (fast) jeden Tag retten…..

 

Liebe Janina, wir LIEBEN Deinen Blog und wir sind begeistert von Deinem schönen Interview! Vielen lieben Dank dass Du Dir für uns Zeit genommen hast!

Liebe Grüsse aus dem Süden

rosa & limone

 

Habt Ihr ein Interview verpasst? Hier habt Ihr einen Überblick über unsere bisherigen, einzigartigen Frauen und Mütter

Du bist einzigartig mit Renate von titatoni

Du bist einzigartig mit Martina von Formtiere

Du bist einzigartig mit Viola von kikabu

Du bist einzigartig mit Rebecca von Verlockendes

Du bist einzigartig mit Rebecca von Verlockendes

Hallo Ihr Lieben!

Wir dürfen Euch heute eine weitere tolle und einzigartige Frau vorstellen, die sich die Mühe gemacht hat, unsere Interviewfragen zu unserer Reihe *du bist einzigartig* überaus ausführlich und tiefgründig zu beantworten. Rebecca von dem wunderschönen Blog Verlockendes hat sich wirklich für jede einzelne Frage sehr viel Zeit genommen und hat sich viele Gedanken zum Thema Kinder, Frauen und Beruf gemacht. Ihre Einstellung zu diesem Thema finden wir wirklich sehr gut und teilen wir aus vollster Überzeugung. Schaut es Euch an, wir denken, jede Frau kann sich in den Antworten wiederfinden bzw. kann vielleicht etwas für sich selber mitnehmen, das würde uns und sicher auch Rebecca sehr freuen. Jetzt möchten wir Euch nicht länger auf die Folter spannen und starten:

„Du bist einzigartig“
Name: Rebecca
Blogwww.verlockendes.de
Beruf: Sozialversicherungsfachangestellte Fachrichtung Krankenversicherung
Anzahl und Alter der Kinder: 1 Sohn, 2 Jahre alt
rosa&limone-Interview-du-bist-einzigartig_verlockendes

Wie sah Dein Leben vor Deinen Kindern aus?

Bevor mein Sohn Ben geboren war, dominierte mein Job mein Leben. Ich war zeitlich relativ eingespannt – hatte aber trotzdem die perfekte Balance zwischen Job+Freizeit gefunden. Ich habe wirklich genossen, Freiheiten zu haben und als Frau sehr eigenständig und selbstbestimmt leben zu können. Kurz: Ich war zufrieden!

Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute? 

Damals sagten mir alle Freunde und Familie, nichts wird jemals so sein, wie es war, wenn Ben erst einmal da ist. Ich bin kein Mensch, der Augenwischerei liebt und mir war die Verantwortung, die auf mich zukam natürlich sehr bewusst. Trotzdemhabe ich mir vieles ganz anders, ja einfacher vorgestellt. Für eine Frau, die immer selbstbestimmt gelebt hat, sich eigentlich recht viel leisten konnte und immer tun konnte, wozu sie Lust hatte, ist das Leben mit Kind anfangs oft ein riesen Schock. Ich möchte nicht schönreden, dass ich die ersten Monate stark damit zu kämpfen hatte, nicht mehr “ich” zu sein – und brauchte einige Zeit zu akzeptieren, dass ich, mein Leben und alles drum herum sich verändert hat und es trotzdem gut so ist, wie es ist. Es mag sich paradox anhören, aber so sehr ich mein Kind mit jeder Faser meines Körpers liebe, so sehr liebe ich auch mich selbst und bin daher froh, mich nicht nur als “Mutter” definieren zu müssen! Wenn man mich jetzt konkret fragt, was ich vermisse: Zeit alleine! Also wirklich reine Zeit mit mir allein. Stundenlang abends lesen, mir alleine etwas kochen und die Ruhe genießen. Oder einfach alleine shoppen zu gehen, stundenlang bei Starbucks zu sitzen und Menschen zu beobachten. Ich bin ein Mensch, der gerne auch mal ganz für sich alleine ist! Es gibt Tage, an denen ich mich wie ein Roboter fühle und schlichtweg nur funktioniere – das ist bis heute noch sehr schwer für mich zu akzeptieren.

Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert seit Du Kinder hast?

Stil ist etwas, dass nicht konkret messbar oder definierbar ist. Stil ist für mich nicht nur das Sichtbare, sondern auch das Unsichtbare. Stil kann sein, etwas schön zu dekorieren. Einen Hang zu gutem Essen zu haben, gern Sport zu treiben oder sich einfach gerne und gut zu kleiden. Stil ist etwas, dass jede Persönlichkeit unterstreicht. Viele Menschen haben den selben Stil, oder sind sich ähnlich, was visuellen Geschmack ausmacht – den Feinschliff dazu gibt einfach die eigene Persönlichkeit, der Charakter und wie man anderen gegenübertritt. Ich könnte jetzt nicht konkret sagen, dass sich mein Stil durch Ben geändert hat – ich gehöre nicht zu dem Typ Mutter, der jedem Kindertrend hinterher ist – ich hatte nicht einmal eine Wickeltasche für Ben 😉

Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?

Ich muss gerade über diese Frage schmunzeln. Vor einigen Tagen hab ich in meinem Blog darüber berichtet “wie das Leben sein sollte”… Ganz normalen Alltag gibt es in meiner Familie seit dem Hauskauf sowieso nicht mehr, da wir ständig werkeln und renovieren. Allerdings gibt es feste Rituale, die ich und auch Ben sehr brauchen – mir ist z.B. immer sehr wichtig, dass wir, egal wie der Tag gelaufen ist, mindestens einmal alle zusammen essen. Am Wochenende esse ich auch oft mal mit Freundinnen zusammen, aber in der Woche ist es ein Muss: Ben, Papa + Mama am Essenstisch mit selbstgekochtem Essen!

Man kann meinen Tag mit ein paar Eckpunkten beschreiben: 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Ben bei der Tagesmutter absetzen, Nach Köln zur Arbeit düsen, 8-15 Uhr arbeiten, Heimfahren. Dann mache ich ein wenig Haushalt bzw. bereite das Essen vor und gehe mit Ben noch 1 Stunde raus. 18 Uhr Abendessen, 19 Uhr geht Ben ins Bett. Abends fängt dann mein “Nebenjob”, der Blog an. Ich beantworte Mails, verhandle mit Werbepartnern, bearbeite Fotos und schreibe Texte. bin ein ordnungsliebender Mensch und würde am Liebsten jede freie Sekunde damit verbringen, unseren Haushalt in Schuss zu halten (auch wenn ich diese Art von Arbeit hasse!) – jedoch merke ich aufgrund einiger persönlicher Schicksalsschläge in meiner Familie / auf meiner Arbeit, dass das Leben wirklich sehr kurz ist! Und immer öfter bemerke ich, dass ich loslassen kann und einfach mal mit Ben auf den Spielplatz gehe und ihm beim Buddeln zuschaue – egal wie das Bad/der Wäscheberg/die Küche aktuell aussieht. Das tut gut!

Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?

Das sind so viele kleine Dinge. Ich habe mich früher viel über Dinge geärgert, Dinge, die man sowieso nicht ändern kann. Ich hatte, wie ich schon oben sagte, im letzten Jahr einige Schicksalsschläge zu verdauen, auch wenn sie nicht nur privater Natur waren. Das erdet ungemein. Manchmal sind diese Schicksalsschläge notwendig, um wieder einen klaren Blick zu bekommen, für die WIRKLICH wichtigen Dinge. Ich halte mir mindestens 1x täglich vor Augen: Deine Zeit ist begrenzt. Nicht, weil ich selbst in Panik verfallen will – nein, um bewusster zu werden. Um mich nicht über Kleinigkeiten zu ärgern, ich will einfach leben, genießen, da sein und trotzdem eine Art Routine im Alltag haben – alles andere, interessiert mich immer weniger! Probleme im Alltag sind wie das Salz in der Suppe – man muss einfach lernen, sie zu lösen bzw. damit umzugehen. Alles, außer schwere Krankheit, lässt sich immer irgendwie regeln. Trenne dich von allem, was dir ein Klotz am Bein ist und dich nicht weiter bringt! Das ist meine Devise!

Was ist Dir wichtig Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?

Für mich sind Ehrgeiz, Leidenschaft und Durchhaltevermögen die wichtigsten Dinge, die man für Erfolg im Leben braucht. Damit meine ich jetzt nicht nur den messbaren, beruflichen Erfolg. Ich denke in ganzer Linie ist Selbstvertrauen, Eigenständigkeit und vor allem Sensibilität sehr wichtig. Sensibel zu sein, für Gefühle, Entscheidungen und auch sich selbst wahrzunehmen. Ich versuche Ben zu vermitteln, dass er alles schaffen kann – alleine! Und wenn es eben nicht mehr geht, dann hilft ihm jemand. Menschen, die leidenschaftlich sind, für sich selbst einstehen – die werden immer geliebt!!! Natürlich ist gutes Benehmen und Anstand, sowie Respekt auch sehr sehr wichtig – aber versucht das mal, einem zweijährigen Knirps zu vermitteln – das habe ich mir übrigens auch leichter vorgestellt 😉

Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spaß machen?

Ich liebe es, mit Ben zu lachen. Kinder haben so ein ansteckendes, ehrliches und glockenhaftes Lachen, ich liebe es, wie er sich über infantile Dinge stundenlang beümmeln kann. Und ich liebe seine noch verkorkste Sprache. Ben spricht noch nicht allzu viel, aber sein niedlicher Drang sich zu vermitteln – ich liebe es, ihm zuzuhören. Und ich freue mich darauf, die Welt in den nächsten Jahren durch seine Kinderaugen sehen zu können.

Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spaß? Und warum?

Ganz klare Antwort: Der Haushalt. Ich hasse putzen! Und ich hasse es noch mehr, wenn ein nölendes Kind daneben steht, dass eigentlich nach draußen auf den Spielplatz will und mich permanent unterbricht. Perfektionismus und wenig Lust zum Putzen sind zwei Dinge, die einen in den Wahnsinn treiben können, glaubt mir ;)!!! Was ich nicht mag: Druck! Sei es der Druck von Außen, wie du bzw. dein Kind “funktionieren” soll, als auch der Druck, den man sich durch sein Umfeld selber macht. Ich gebe nichts um Statistiken oder Mütter, deren Lebensaufgabe darin besteht, ihr Kind durch die Entwicklung zu hetzten, ja regelrecht zu “prügeln”.

Ein Tipp von Dir, tolles Spiel, tolles Buch, tolle Kinderklamotten…?

Da sind wir noch in der Findungsphase. Bei Klamotten liebe ich die Jacken und Schuhe von Zara Baby. Sie sind erschwinglich, sehr schick und die Schuhe z.B. aus echtem Leder, das mag ich besonders gern. Bücher? Ben liebt die Wimmelbücher von Ali Mitgutsch. Nicht mehr ganz aktuell – aber ich liebe die lustigen Illustrationen.

Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?

In erster Linie natürlich mein Partner, muss man allerdings dazu sagen, dass er mehr arbeitet als ich – was das Ganze natürlich erschwert. Ich habe bereits wieder angefangen zu arbeiten, als Ben ein Jahr alt war. Damals war ich völlig überfragt, wie ich das mit der Kinderbetreuung jemals regeln soll – ich habe aber Gott sei Dank die weltbeste Tagesmutter gefunden – sie ist einfach wunderbar und wie ein Geschenk. Leichter hätte ich den beruflichen Wiedereinstieg niemals haben können! Und Ben liebt es, dort zu sein. Es ist eine ganz andere Welt, mit Geschwistern, anderen Kindern, Hunden und: JEDER MENGE SPIELZEUG!!!

Was macht Dich glücklich und was traurig?

Glücklich macht mich, dass ich für mich einen Weg gefunden habe, meine persönlichen Interessen und die Familie unter einen Hut zu bringen. Dass es nicht verwerflich ist, trotz Kind eine toughe Frau zu sein die mitten im Leben steht – die sich keine Vorwürfe machen muss weil sie gerne arbeitet und ihr Kind trotzdem von Herzen liebt. Jedes Schuldgefühl wäre hier fehl am Platz!

Traurig macht mich allerdings, dass viele Frauen trotzdem große Schwierigkeiten haben, Job + Kind zu vereinbaren. Dass es noch sehr viele Arbeitgeber gibt, die gerade eine dringend erforderliche Teilzeitvereinbarung scheuen, dass die Kinderbetreuung sehr kostenintensiv und teilweise nicht vereinbar ist – oder man gar nicht erst eine findet. Ich finde es traurig, dass gerade unverheiratete Frauen in Deutschland die Verlierer in ganzer Linie sind!!! Egal, ob alleinerziehend oder in einer Partnerschaft. Alleine, was einer Frau an Rentenansprüchen verloren geht während sie das Kind betreut bzw. dadurch weniger arbeiten kann – ist einfach ein Unding. Jetzt denken vielleicht einige Leser: Soll sie doch heiraten! Nein, ich heirate, weil ich meinen Partner liebe, weil der Zeitpunkt dazu gekommen ist. Ich habe ein Kind bekommen – und möchte die gleichen Rechte haben, wie jeder andere auch! Ich möchte nicht dazu genötigt sein, heiraten zu müssen, damit wenn ich mein Kind betreue ich dafür später z.B. einen entsprechenden Rentenausgleich habe und unter Umständen zu einem Sozialfall werde – Dinge, über die keine Frau gerne spricht – aber jede Frau dringend nachdenken muss! Man sagt bei unverheirateten immer so schön, für den wirtschaftlich schwächeren Partner gibt es keinen Schutz! Ich appelliere daher an jede Frau: Nutzt die Chancen, die ihr in diesem Land habt – auf Bildung, Ausbildung+Absicherung! Ein Weg, sich vor Armut zu schützen und in die Zukunft zu investieren! Auch in die Zukunft eurer Kinder!

 

 

Liebe Rebecca, noch einmal VIELEN LIEBEN DANK, Dein Interview hat uns wirklich RIESIG gefallen und sicherlich auch unseren Lesern!

Liebe Grüsse und Euch allen ein schönes Wochenende

rosa & limone

Du bist einzigartig mit Kikabu

Hallo Ihr Lieben!

Es ist wieder soweit und wir freuen uns darauf, Euch das dritte Interview unserer Reihe *du bist einzigartig* mit einer wunderbaren Frau und Mutter zu zeigen, die uns einen tollen Einblick in Ihr Leben und Ihre Sichtweise gewährt. Wir wünschen Euch viel Spass dabei und möchten gleich starten:

kikabu-mit-Kids

Name: Viola

Blog: Kikabu

Beruf: Freie Journalistin

Anzahl und Alter der Kinder: 2 Jungen, 3 und 6 Jahre alt.

 

Wie sah Dein Leben vor Deinen Kindern aus?

Bevor unsere zwei Söhne geboren wurden, habe ich mit meinem Mann, der früher noch mein Freund war, in Hannover gewohnt: Ganz klassisch in einer schönen Altbauwohnung mit hohen Decken, Stuck und Holzfußboden. Nach meinem Studium habe ich mehrere Jahre als Journalistin in einer Redaktion gearbeitet. Wir sind viel und gerne essen gegangen, einmal im Jahr verreist und haben uns mit Freunden getroffen. Nach sechs Jahren Beziehung wuchs dann der Wunsch, eine Familie zu gründen.

Was hat sich verändert seit Du Kinder hast? Was vermisst Du heute?

Unser Leben ist durch unsere Kinder unglaublich reich und aufregend geworden. Ich finde es so schön, die Jungs aufwachsen zu sehen und zu erleben, wie die Beiden sich entwickeln. Der größte Einschnitt war, dass ich nicht mehr in der Redaktion, sondern im Homeoffice arbeite und dadurch sehr, sehr oft zu Hause bin. Eine weitere Veränderung war der Umzug von der Stadt aufs Land. Diesen Schritt habe ich bis jetzt aber keine Minute bereut.

Ich vermisse sehr, mal spontan alleine oder mit meinem Mann wegfahren zu können. Wir haben leider nicht die Betreuungsmöglichkeit, zum Beispiel für ein Wochenende als Paar ausspannen zu können. Wenn ich eine Freundin besuche, ist ein Kind eigentlich immer dabei. Und ich würde über mich und meine Zeit gerne mal wieder selbst bestimmen können: Ausschlafen und einfach mal nichts machen oder Projekte, die immer und immer wieder aufgeschoben werden, zu beenden. Das wäre schon toll.

Was ist Stil für Dich? Wie hat sich Dein Stil geändert seit Du Kinder hast?

Ich war schon immer der Casual-Typ. Jeans, ein schöner Pulli oder ein hübsches Shirt. Im Sommer mag ich Röcke und luftige Kleider sehr. Als ich früher in den Brigitte-Zeitschriften meiner Mama geblättert habe, wollte ich unbedingt so eine Brigitte-Typberatung machen, um meinen Stil zu finden.

Heute mit Ende 30 weiß ich so in etwa, wass zu mir passt. Ich wäre aber gerne mutiger und würde mehr experimentieren. Unserem Wohnstil aus Antik und Neu sind wir auch mit Kindern treu geblieben. Allerdings hat sich unsere Einstellung etwas verändert: Das zehn Jahre alte Sofa bleibt noch so lange stehen, bis die „ich-muss-mein-Eisunbedingt-auf-dem-Sofa-essen“-Phase inklusive Geklecker vorbei ist. Und auch ein neuer, hübscher Teppich bleibt aus Vernunftgründen erstmal ein Traum.

Wie sieht ein ganz normaler Alltagstag bei Euch aus?

Wir stehen gegen halb sieben auf und ich mache die Jungs fertig für Kindergarten und Schule. Ab 8.30 Uhr gehört der Vormittag dann mir, ich arbeite, blogge, räume auf und bereite das Mittagessen vor. Um 12.30 Uhr hole ich den Kleinen aus dem Kindergarten ab, der Große kommt um 13 Uhr alleine aus der Schule nach Hause. Dann gibt‘s Mittagessen, der Große macht seine Hausaufgaben und der Kleine (leider nicht mehr regelmäßig) seinen Mittagsschlaf. Zwischen 14 und 15 Uhr habe ich, wenn‘s ganz gut läuft, eine Stunde für mich, in der ich lese oder mich etwas ausruhe.

Nachmittags spielen die Jungs in unserem Wohnzimmer oder bei schönem Wetter im Garten. Um 18 Uhr dürfen beide noch etwas Fernsehen gucken, danach wird gegessen und gegen 19.30 Uhr machen wir die Jungs bettfertig. Spätestens um 21 Uhr ist Ruhe und dann treffe ich mich mit meinem Mann meistens völlig erledigt auf dem Sofa.

Was hat Dich in Deinem Leben geprägt?

Ich bin sehr behütet in einem kleinen Dorf in wunderschöner Umgebung aufgewachsen. Meine Eltern haben ein tolles Grundstück mit einem kleinen Wald, in dem ich mit meiner Freundin als Kind viel gespielt habe. Meine Kindheit war sehr unbeschwert und meine Eltern haben mir immer das Gefühl gegeben, dass ich alles schaffen kann.

Was ist Dir wichtig, Deinen Kindern auf Ihrem Weg mitzugeben?

Oh, das ist aber schwer. Hilfsbereitschaft, Familiensinn, Respekt und Spaß am Leben finde ich in einer Welt, die immer mehr auf Erfolg und Leistung ausgerichtet ist, unglaublich wichtig. Das versuche ich Ihnen im Alltag zu vermitteln. Ich fände es toll, wenn meine Kinder später selbstbewusst in die große Welt gehen und im Idealfall einen Beruf finden, der sie ausfüllt.

ZeichnungHinweis des Künstlers:  Papa ist gerade im Haus 🙂

Dinge, die Dir mit den Kindern am meisten Spass machen?

Ich bin mit unseren Kindern unheimlich gerne unterwegs und entdecke mit Ihnen neue Sachen: Egal ob ein Spaziergang im Wald, ein Ausflug in den Zoo oder ins Museum – ich mag ihre Reaktionen, wenn Sie die Welt um sich herum Stück für Stück entdecken. Zu Hause lesen wir viel oder wir kuscheln uns aufs Sofa und gucken uns einen Film an. Ich mag diese intensiven Momente sehr.

Was macht Dir mit Deinen Kindern gar keinen Spass? Und warum?

Gar keinen Spaß machen mir endlose Diskussionen mit unserem 6-Jährigen, wenn es um Computer oder Fernsehen geht. Meistens ärger ich mich aber über mich selbst, weil ich leider nicht sehr konsequent bin.

Ein Tipp von Dir, tolles Spiel, tolles Buch, tolle Kinderklamotten…?

Das Buch Bobo Siebenschläfer hat unsere beiden Kinder die ersten drei Jahre begleitet. Sie haben es geliebt und wollten es immer und immer wieder lesen. Mittlerweile ist es so zerfetzt, dass es auseinanderfällt.

Kinderklamotten kaufe ich meistens von name it, minimo oder H&M. Außerdem mag ich Finkid sehr. Die Jacken haben tolle Farben, halten ewig und sind wirklich für jedes Wetter geeignet.

Wer unterstützt Dich in der Kinderbetreuung?

In der Kinderbetreuung unterstützt mich mein Mann. Er ist selbstständig und wenn er Zuhause ist, teilen wir den Haushalt, das Kochen und das Spielen mit den Kinder. Wenn einer von uns im Alltag eine kurze Auszeit braucht, sprechen wir uns ab und der andere kümmert sich um die Jungs. Das klappt ganz gut und hilft sehr, wenn die Nächte mal wieder sehr kurz waren. Der Nachteil an dem Job meines Mannes: Es gibt immer mal wieder Zeiten, an denen er viel unterwegs ist. Das können im schlimmsten Fall auch schon mal drei bis vier Wochen sein, die ich dann alleine mit den Kindern Zuhause bin.

Was macht Dich glücklich und was traurig?

Meine Familie macht mich sehr glücklich, auch wenn es oft anstrengend und nervenaufreibend ist. Wirklich traurig macht mich nichts. Höchstens wehmütig: Dass die Jungs jetzt schon so groß sind, obwohl sie doch gerade noch Babys waren. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell.

 

Liebe Viola, vielen lieben Dank noch einmal, dass Du bei unserer Reihe mitgemacht hast, wir finden Dein Interview wirklich richtig klasse und unseren Lesern geht es sicher auch so! Falls Ihr die ersten beiden Interviews unserer Reihe verpasst habt, schaut doch hier vorbei: Du bist einzigartig von  Renate und Martina

Liebe Grüsse

rosa & limone