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Sind Jungs automatisch kleine Machos?

Hallo Ihr Lieben!

Jungs dürfen wild sein und wisst ihr auch warum? Weil sie Jungs sind und keine Mädchen. Jungs und Mädchen unterscheiden sich gravierend voneinander und das ist auch gut so. Sie sind wild,  toben und kämpfen gerne mit Freunden und Geschwistern und auch sehr gerne spielerisch mit einem Erwachsenen. Es ist wichtig dass sie ihre Kraft und Stärke messen können, denn sie ziehen daraus ihr Selbstbewusstsein, erfahren aber auch ihre Grenzen. Sie sind liebenswerte Racker, manchmal schon ganz schön kleine Machos, mit allzu oft viel zu viel Testosteron.

Schon wenn die Kinder noch sehr klein sind erkennt man bei Treffen mit Freunden und deren Kindern, dass das Spielverhalten von Jungs und Mädchen sehr unterschiedlich ist. Natürlich gibt es die Klischees, dass Jungs gerne aktiv und lebhaft sind, Mädels hingegen lieber basteln.

Unsere Jungs lieben natürlich die typischen Jungsspiele, wobei sie alle auch bei kreativen Spielen sowie beim Basteln ausdauernd sein können. Wir finden aber, dass Jungs sich immer wieder (testosterongetrieben) auspowern müssen und die kleinen Machos natürlich auch liebend gerne die Mädchen ärgern. So mögen sie möglichst wilde Spiele im Freien, bei dem Hierarchien, Dominanz, und Rivalitäten ausprobiert und ausgekämpft werden.

 

 

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Sie klettern auf den höchsten Baum, kämpfen sehr gerne (auch mit den Mädchen), suchen ihre Grenzen und nehmen, wenn es Ihnen zu langweilig wird, eben auch gerne die Spielsachen der Mädchen weg. Jungs können es nicht verstehen, wie man stundenlang Mandalas ausmalen kann.

Aber Jungs sind anders als Mädchen und gerade das finden wir schön. Ständiges Kräftemessen, immer betonen wer schneller, besser, stärker ist, das ist mitunter für uns Eltern  zwar recht anstrengend. Aber unsere Jungs sind auch sehr lässig, witzig, unkompliziert, ritterlich, männlich, cool, stark, nicht nachtragend und beschützend. Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, dass es einfach dazu gehört so zu sein. Dass wir als Mütter und Frauen uns auch zurücknehmen müssen – und von unseren Vorstellungen und Rollenklischees Abstand nehmen sollten. Da wir ja auch keine Softies erziehen möchten, sondern coole Männer, die aber auch liebenswert und nett sind. Wir finden es auch sehr wichtig, dass Jungs tolle männliche Vorbilder haben, mit denen sie Dinge unternehmen, so ganz unter Männern. Das muss gar nicht einmal der Papa sein…

 

 

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Heutzutage werden Jungs viel zu oft von Frauen erzogen. Das sind in erster Linie wir Mütter, sehr häufig haben Jungs eine alleinerziehende Mutter. Im Kindergarten und in der Schule sind die Erziehungsberechtigten meist weiblich, ein männlicher Erzieher ist leider in der Minderheit. Zu oft erleben Jungs dann, dass sie zu wild, zu laut, zu dominant, unkonzentriert und anstrengend seien und dass es eigentlich im Alltag manchmal gar nicht so gut ist, ein „richtiger Junge“ zu sein.

Erst vor einiger Zeit hatten wir im Kindergarten das Problem, dass eine Erzieherin die wilden Jungs zur Strafe und zur „Beruhigung“ auf den stillen Stuhl gesetzt hatte. Das gab natürlich bei den Jungsmamis einen großen Aufschrei und es wurde viel diskutiert. An die Elternabende können wir uns noch gut erinnern. Es wurde dann beschlossen, dass es genau der falsche Weg ist, lebhafte Jungs mittels einer „Still-halte-Strafe“  erziehen zu wollen. Das morgendliche Stuhlkreis mit anschließendem Basteln wurde daher ein wenig abgekürzt und die Aufenthaltsdauer im Garten ein wenig verlängert. Und plötzlich waren sie weg, die Probleme mit den wilden Jungs.

Wenn wir unsere Jungs fragen: „Warum dürfen Jungs wild sein“, dann kommt als deutliche Antwort: “Warum? Na weil sie Jungs sind, Mama.“ Ist doch eigentlich logo oder?

 

Liebe Grüße

rosa&limone